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1.Samuel

Version 1

Schlachter, Franz Eugen, 1859-1911, Erweckungsprediger - Deutsche Übersetzung der Bibel in den Jahren 1890-1905 in Biel, Schweiz, Ausgabe 1951 der Genfer Bibelgesellschaft



1.Samuel Kapitel 1

‏1 Es war ein Mann von Ramataim-Zophim, vom Gebirge Ephraim, der hieß Elkana, ein Sohn Jerochams, des Sohnes Elihus, des Sohnes Tohus, des Sohnes Zuphs, eines Ephraimiten.‎ ‏2 Der hatte zwei Frauen, die eine hieß Hanna, die andere Peninna; Peninna aber hatte Kinder, und Hanna hatte keine Kinder.‎ ‏3 Dieser Mann ging jährlich hinauf aus seiner Stadt, um den HERRN der Heerscharen anzubeten und ihm zu opfern zu Silo. Daselbst aber waren Hophni und Pinehas, die beiden Söhne Elis, Priester des HERRN.‎ ‏4 An dem Tage nun, da Elkana opferte, gab er seinem Weibe Peninna und allen ihren Söhnen und Töchtern Teile vom Opfermahl .‎ ‏5 Hanna aber gab er ein doppeltes Teil, denn er hatte Hanna lieb; aber der HERR hatte ihren Mutterleib verschlossen.‎ ‏6 Und ihre Nebenbuhlerin reizte sie sehr mit kränkenden Reden, um sie darüber zu erzürnen, daß der HERR ihren Leib verschlossen hatte.‎ ‏7 Und so ging es Jahr für Jahr; so oft sie zu des HERRN Hause wallte, kränkte jene sie also, daß sie weinte und nichts aß.‎ ‏8 Elkana aber, ihr Mann, sprach zu ihr: Hanna, warum weinst du? Und warum issest du nicht? Warum ist dein Herz so traurig? Bin ich dir nicht besser als zehn Söhne?‎ ‏9 Eines Tages aber stand Hanna auf, nachdem sie zu Silo gegessen und getrunken hatte. Eli, der Priester, saß eben auf seinem Stuhl beim Türpfosten des Tempels des HERRN.‎ ‏10 Sie aber, betrübt, wie sie war, betete zum HERRN und weinte sehr.‎ ‏11 Und sie tat ein Gelübde und sprach: HERR der Heerscharen, wirst du das Elend deiner Magd ansehen und an mich gedenken und deiner Magd nicht vergessen, und wirst du deiner Magd einen Sohn geben, so will ich ihn dem Herrn geben sein Leben lang, und kein Schermesser soll auf sein Haupt kommen!‎ ‏12 Während sie nun lange vor dem HERRN betete, beobachtete Eli ihren Mund;‎ ‏13 und Hanna redete in ihrem Herzen, nur ihre Lippen regten sich, doch so, daß man ihre Stimme nicht hörte. Da meinte Eli, sie wäre betrunken.‎ ‏14 Und er sprach zu ihr: Wie lange willst du trunken sein? Gib deinen Wein von dir!‎ ‏15 Hanna aber antwortete und sprach: Nein, mein Herr, ich bin ein Weib beschwerten Geistes; Wein und starkes Getränk habe ich nicht getrunken, sondern ich habe mein Herz vor dem HERRN ausgeschüttet.‎ ‏16 Du wollest deine Magd nicht für eine Tochter Belials halten, denn aus großem Kummer und Herzeleid habe ich bisher geredet!‎ ‏17 Eli antwortete ihr und sprach: Gehe hin in Frieden! Der Gott Israels gewähre dir deine Bitte, die du vor ihm ausgesprochen hast!‎ ‏18 Sie sprach: Laß deine Magd Gnade finden vor deinen Augen! Also ging das Weib ihren Weg und aß und sah nicht mehr traurig aus.‎ ‏19 Und am Morgen früh machten sie sich auf, und als sie vor dem HERRN angebetet hatten, kehrten sie wieder um und kamen heim nach Rama. Und Elkana erkannte sein Weib Hanna, und der HERR gedachte an sie.‎ ‏20 Und so geschah es, als das Jahr um war, nachdem Hanna empfangen hatte, gebar sie einen Sohn; den hieß sie Samuel, denn sagte sie, ich habe ihn von dem Herrn erbeten.‎ ‏21 Und als der Mann Elkana mit seinem ganzen Hause hinaufzog, um dem HERRN das jährliche Opfer und sein Gelübde darzubringen,‎ ‏22 ging Hanna nicht mit, sondern sprach zu ihrem Mann: Wenn der Knabe entwöhnt sein wird, alsdann will ich ihn bringen, daß er vor dem HERRN erscheine und daselbst bleibe für immer!‎ ‏23 Elkana, ihr Mann, sprach zu ihr: Mach wie du's für gut findest; bleibe, bis du ihn entwöhnt hast; der HERR aber bestätige, was er geredet hat! So blieb die Frau zurück und nährte ihren Sohn, bis sie ihn entwöhnte.‎ ‏24 Und sobald sie ihn entwöhnt hatte, nahm sie ihn mit hinauf, samt drei Farren, einem Epha Mehl und einem Schlauch Wein und brachte ihn in das Haus des HERRN nach Silo; aber der Knabe war noch sehr jung.‎ ‏25 Und sie schlachteten den Farren und brachten den Knaben zu Eli.‎ ‏26 Und sie sprach: Ach, mein Herr, so wahr deine Seele lebt; mein Herr, ich bin das Weib, das hier bei dir stand und den HERRN bat.‎ ‏27 Ich habe um diesen Knaben gebeten, nun hat mir der HERR die Bitte gewährt, die ich an ihn gerichtet hatte.‎ ‏28 Darum leihe ich ihn auch dem HERRN; alle Tage seines Lebens sei er dem HERRN geliehen! Und er betete daselbst den HERRN an.‎

1.Samuel Kapitel 2

‏1 Und Hanna betete und sprach: Mein Herz freut sich am HERRN, mein Horn ist erhöht durch den HERRN; mein Mund hat sich weit aufgetan über meine Feinde; denn ich freue mich deines Heils!‎ ‏2 Es ist niemand heilig wie der HERR, ja, es ist keiner, außer dir; und es ist kein Fels wie unser Gott!‎ ‏3 Redet nicht viel von hohen Dingen; Vermessenes gehe nicht aus eurem Munde! Denn der HERR ist ein Gott, der alles weiß, und von ihm werden die Taten gewogen.‎ ‏4 Der Bogen der Starken ist zerbrochen, und die Schwachen haben sich mit Kraft umgürtet.‎ ‏5 Die Satten haben sich um Brot verdingt, aber die Hungrigen hungern nicht mehr; ja, die Unfruchtbare hat sieben geboren, und die viele Kinder hatte, ist verwelkt!‎ ‏6 Der HERR tötet und macht lebendig; er stürzt ins Totenreich und führt herauf!‎ ‏7 Der HERR macht arm und macht reich; er erniedrigt, aber er erhöht auch.‎ ‏8 Er erhebt den Geringen aus dem Staub und erhöht den Armen aus dem Kot, daß er sie setze unter die Fürsten und sie den Thron der Ehren erben lasse; denn die Grundfesten der Erde sind des HERRN, und er hat den Weltkreis darauf gestellt.‎ ‏9 Er wird die Füße seiner Frommen behüten; aber die Gottlosen kommen um in der Finsternis; denn nicht durch Kraft kommt der Mensch empor.‎ ‏10 Die Widersacher werden vor dem HERRN erschrecken; er wird über sie donnern im Himmel. Der HERR wird die Enden der Erde richten und wird seinem König Stärke verleihen und das Horn seines Gesalbten erhöhen!‎ ‏11 Und Elkana ging hin nach Rama in sein Haus; der Knabe aber diente dem HERRN unter den Augen Elis, des Priesters.‎ ‏12 Aber die Söhne Elis waren Söhne Belials; sie erkannten den HERRN nicht, noch wie der Priester mit dem Volk verfahren soll.‎ ‏13 Wenn jemand etwas opfern wollte, so kam des Priesters Diener, während das Fleisch kochte, und hatte eine Gabel mit drei Zinken in seiner Hand;‎ ‏14 und er stieß damit in den Topf der Kessel, in die Pfanne oder Schüssel, und was er mit der Gabel hervorzog, das nahm der Priester für sich. Also taten sie allen Israeliten, die dorthin nach Silo kamen.‎ ‏15 Desgleichen, ehe man das Fett verbrannte, kam des Priesters Diener und sprach zu dem, der das Opfer brachte: Gib das Fleisch, damit man es dem Priester brate; denn er will nicht gekochtes, sondern rohes Fleisch von dir nehmen!‎ ‏16 Sagte der Betreffende dann zu ihm: Man soll zuerst das Fett verbrennen, wie es sich gebührt; hernach nimm, was dein Herz begehrt; So sprach er zu ihm: Du sollst es mir jetzt geben, wenn nicht, so will ich es mit Gewalt nehmen!‎ ‏17 Darum war die Sünde der Jünglinge sehr groß vor dem HERRN; denn die Leute verachteten das Speisopfer des HERRN.‎ ‏18 Samuel aber diente vor dem HERRN; und der Knabe war mit einem leinenen Ephod umgürtet.‎ ‏19 Dazu machte ihm seine Mutter ein kleines Oberkleid und brachte es ihm jährlich mit, wenn sie mit ihrem Mann hinaufging, das jährliche Opfer darzubringen.‎ ‏20 Und Eli segnete Elkana und sein Weib und sprach: Der HERR gebe dir Samen von diesem Weibe an Stelle des Geliehenen, den sie dem HERRN geliehen hat! Und sie gingen an ihren Ort.‎ ‏21 Der HERR aber segnete Hanna, daß sie empfing und noch drei Söhne und zwei Töchter gebar. Der Knabe Samuel aber wuchs heran bei dem HERRN.‎ ‏22 Eli aber war sehr alt und erfuhr alles, was seine Söhne an ganz Israel taten, und daß sie sich mit den Weibern vergingen, die vor der Tür der Stiftshütte den Dienst verrichteten.‎ ‏23 Und er sprach zu ihnen: Warum tut ihr solches? Denn ich vernehme von dem ganzen Volk euer böses Handeln!‎ ‏24 Nicht doch, meine Söhne! Denn das ist kein gutes Gerücht, das ich höre; ihr macht das Volk des HERRN übertreten.‎ ‏25 Wenn jemand wider einen Menschen sündigt, so wird Gott Schiedsrichter sein; wenn aber jemand wider den HERRN sündigt, wer will sich für ihn ins Mittel legen? Aber sie folgten der Stimme ihres Vaters nicht; denn der HERR wollte sie töten.‎ ‏26 Aber der Knabe Samuel wuchs immer mehr heran und war angenehm, sowohl bei dem HERRN als auch bei den Menschen.‎ ‏27 Es kam aber ein Mann Gottes zu Eli und sprach zu ihm: So spricht der HERR: Habe ich mich nicht deines Vaters Hause offenbart, als sie noch beim Hause des Pharao in Ägypten waren?‎ ‏28 Ja, ihn habe ich mir daselbst vor allen Stämmen Israels zum Priester erwählt, daß er auf meinem Altar opfere, Räucherwerk anzünde und das Ephod vor mir trage; und ich habe dem Hause deines Vaters alle Feueropfer der Kinder Israels gegeben!‎ ‏29 Warum tretet ihr denn aus lauter Bosheit meine Schlachtopfer und Speisopfer, die ich verordnet habe, mit Füßen? Und du ehrst deine Söhne mehr als mich, und ihr mästet euch von den Erstlingen aller Speisopfer meines Volkes Israel!‎ ‏30 Darum spricht der Herr, der Gott Israels: Ich habe allerdings gesagt, dein Haus und deines Vaters Haus sollen ewiglich vor mir aus und eingehen; aber nun spricht der HERR: Das sei ferne von mir! Sondern wer mich ehrt, den will ich wieder ehren; wer mich aber verachtet, der soll auch verachtet werden!‎ ‏31 Siehe, die Zeit wird kommen, da ich deinen Arm und den Arm des Hauses deines Vaters abhauen werde, so daß in deinem Hause niemand alt werden soll.‎ ‏32 Und du wirst nur Not sehen bei all dem Guten, das der HERR Israel erweisen wird; und es wird nie mehr ein Betagter in deinem Hause sein.‎ ‏33 Ich will dir zwar nicht jedermann von meinem Altar wegtilgen, da deine Augen sonst verschmachten und deine Seele vor Sehnsucht vergehen müßte; aber aller Nachwuchs deines Hauses soll sterben, wenn sie das Mannesalter erreicht haben.‎ ‏34 Und das sei dir zum Zeichen, was über deine beiden Söhne Hophni und Pinehas kommen wird: an einem Tage werden sie beide sterben!‎ ‏35 Ich aber will mir einen treuen Priester erwecken, der tun wird, was nach meinem Herzen und nach meiner Seele ist; und dem will ich ein beständiges Haus bauen, daß er immerdar vor meinem Gesalbten wandle.‎ ‏36 Und wer von deinem Hause übrig ist, der wird kommen und sich vor ihm niederwerfen um einen Groschen und ein Stück Brot und wird sagen: Lass mich doch zu einer priesterlichen Bedienung zu, daß ich einen Bissen Brot zu essen habe.‎

1.Samuel Kapitel 3

‏1 Und der Knabe Samuel diente dem HERRN vor Eli. Zu jener Zeit war das Wort des HERRN teuer; es brach sich keine Offenbarung Bahn.‎ ‏2 Und es begab sich eines Tages, daß Eli an seinem Orte lag; seine Augen hatten angefangen dunkel zu werden, so daß er nicht mehr sehen konnte.‎ ‏3 Und die Lampe Gottes war noch nicht erloschen; Samuel aber schlief im Tempel des HERRN, wo die Lade Gottes war.‎ ‏4 Und der Herr rief den Samuel. Er aber antwortete: Siehe, hier bin ich!‎ ‏5 Und er lief zu Eli und sprach: Siehe, hier bin ich, denn du hast mich gerufen! Er aber sprach: Ich habe dich nicht gerufen; geh wieder hin und lege dich schlafen! Und er ging hin und legte sich schlafen.‎ ‏6 Da rief der HERR abermal: Samuel! Und Samuel stand auf und ging zu Eli und sprach: Siehe, hier bin ich; denn du hast mich gerufen! Er aber sprach: Ich habe dich nicht gerufen, mein Sohn; geh wieder hin und lege dich schlafen!‎ ‏7 Samuel aber kannte den HERRN noch nicht, und das Wort des HERRN war ihm noch nicht geoffenbart.‎ ‏8 Da rief der HERR dem Samuel zum drittenmal. Und er stand auf und ging zu Eli und sprach: Siehe, hier bin ich, denn du hast mich gerufen! Da merkte Eli, daß der HERR den Knaben rief,‎ ‏9 und Eli sprach zu Samuel: Geh wieder hin und lege dich schlafen; und wenn er dich rufen wird, so sprich: Rede, HERR; denn dein Knecht hört! Samuel ging hin und legte sich an seinen Ort.‎ ‏10 Da kam der HERR und trat dahin und rief wie zuvor: Samuel! Samuel! Und Samuel sprach: Rede, denn dein Knecht hört!‎ ‏11 Und der HERR sprach zu Samuel: Siehe, ich tue eine Sache in Israel, daß dem, der es hören wird, beide Ohren gellen werden.‎ ‏12 An demselben Tage will ich an Eli in Erfüllung gehen lassen alles, was ich wider sein Haus geredet habe; ich will es anfangen und vollenden.‎ ‏13 Denn ich habe es ihm gesagt, daß ich Richter sein wolle über sein Haus ewiglich, um der Missetat willen, von der er wußte, daß seine Söhne sich den Fluch zuzogen, und er hat ihnen nicht gewehrt.‎ ‏14 Und darum habe ich dem Hause Eli geschworen, daß die Missetat des Hauses Eli ewiglich nicht gesühnt werden soll, weder durch Schlachtopfer noch durch Speisopfer!‎ ‏15 Und Samuel lag bis zum Morgen und tat die Türen auf am Hause des HERRN. Samuel aber fürchtete sich, Eli das Gesicht mitzuteilen.‎ ‏16 Da rief ihm Eli und sprach: Samuel, mein Sohn! Er antwortet: Siehe, hier bin ich!‎ ‏17 Er sprach: Wie lautet das Wort, das zu dir geredet worden ist? Verbirg es doch nicht vor mir! Gott tue dir dies und das, wenn du mir etwas verbirgst von allem, was er mit dir geredet hat!‎ ‏18 Da sagte ihm Samuel alles und verbarg nichts vor ihm. Er aber sprach: Es ist der HERR; er tue, was ihm wohlgefällt!‎ ‏19 Samuel aber wuchs heran, und der HERR war mit ihm und ließ keines von allen seinen Worten auf die Erde fallen.‎ ‏20 Und ganz Israel von Dan bis Beerseba erkannte, daß Samuel beglaubigt war als ein Prophet des HERRN.‎ ‏21 Und der HERR fuhr fort, zu Silo zu erscheinen; denn der HERR offenbarte sich dem Samuel zu Silo durch das Wort des HERRN.‎

1.Samuel Kapitel 4

‏1 Und Samuels Wort erging an ganz Israel. Da zog Israel aus, den Philistern entgegen, in den Streit und lagerte sich bei Eben-Eser; die Philister aber hatten sich zu Aphek gelagert.‎ ‏2 Und die Philister stellten sich in Schlachtordnung auf gegen Israel. Und als der Streit sich ausbreitete, ward Israel von den Philistern geschlagen; die erschlugen aus den Schlachtreihen im Felde bei viertausend Mann.‎ ‏3 Und als das Volk ins Lager kam, sprachen die Ältesten Israels: Warum hat uns der HERR heute von den Philistern lassen geschlagen werden? Laßt uns die Bundeslade des HERRN von Silo zu uns herholen, so wird er in unsre Mitte kommen und uns von der Hand unsrer Feinde retten!‎ ‏4 Und das Volk sandte gen Silo und ließ die Bundeslade des HERRN der Heerscharen, der über den Cherubim thront, von dannen abholen. Und die beiden Söhne Elis, Hophni und Pinehas, waren daselbst mit der Bundeslade Gottes.‎ ‏5 Und als die Bundeslade des HERRN in das Lager kam, jauchzte ganz Israel mit großem Jauchzen, daß die Erde erbebte.‎ ‏6 Als aber die Philister das Geschrei dieses Jauchzens hörten, sprachen sie: Was bedeutet das Geschrei solch großen Jauchzens im Lager der Hebräer?‎ ‏7 Und als sie erfuhren, daß die Lade des HERRN in das Lager gekommen sei, fürchteten sich die Philister, denn sie sprachen: Gott ist in das Lager gekommen! Und sie sprachen: Wehe uns! denn bis anhin verhielt es sich nicht also!‎ ‏8 Wehe uns! Wer wird uns von der Hand dieser herrlichen Götter erretten? Das sind die Götter, welche die Ägypter in der Wüste mit allerlei Plagen schlugen!‎ ‏9 So seid nun tapfer und Männer, ihr Philister, damit ihr den Hebräern nicht dienen müsset, wie sie euch gedient haben. Seid Männer und streitet!‎ ‏10 Da stritten die Philister, und Israel ward geschlagen, ein jeder floh in seine Hütte; und die Niederlage war sehr groß, da aus Israel dreißigtausend Mann Fußvolk fielen.‎ ‏11 Und die Lade Gottes ward genommen, und die beiden Söhne Elis, Hophni und Pinehas, kamen um.‎ ‏12 Da lief ein Benjaminiter aus den Schlachtreihen weg und kam am selben Tage nach Silo und hatte sein Kleid zerrissen und Erde auf sein Haupt gestreut.‎ ‏13 Und als er hineinkam, siehe, da saß Eli auf dem Stuhl und spähte auf den Weg; denn sein Herz war bekümmert wegen der Lade Gottes. Und als der Mann in die Stadt kam und Bericht brachte, schrie die ganze Stadt auf.‎ ‏14 Und als Eli das laute Geschrei hörte, fragte er: Was ist das für ein lautes Getümmel? Da kam der Mann eilends und berichtete es Eli.‎ ‏15 Eli aber war achtundneunzig Jahre alt, und seine Augen waren dunkel, so daß er nicht mehr sehen konnte.‎ ‏16 Aber der Mann sprach zu Eli: Ich komme aus dem Heer, heute bin ich aus dem Heer geflohen! Er aber sprach: Wie steht die Sache, mein Sohn?‎ ‏17 Da antwortete der Bote und sprach: Israel ist vor den Philistern geflohen, und das Volk hat eine große Niederlage erlitten, und auch deine beiden Söhne, Hophni und Pinehas, sind tot; dazu ist die Lade Gottes genommen!‎ ‏18 Als er aber die Lade Gottes erwähnte, fiel Eli rücklings vom Stuhl neben dem Tor und brach das Genick und starb; denn er war alt und ein schwerer Mann. Er hatte aber Israel vierzig Jahre lang gerichtet.‎ ‏19 Aber seine Sohnsfrau, das Weib des Pinehas, stand vor der Geburt. Als sie nun das Geschrei hörte, daß die Lade Gottes genommen und ihr Schwiegervater und ihr Mann tot seien, sank sie nieder und gebar; denn es überfielen sie ihre Wehen.‎ ‏20 Als es aber mit ihr zum Sterben ging, sprachen die Weiber, die neben ihr standen: Fürchte dich nicht, du hast einen Sohn geboren! Aber sie antwortete nichts und beachtete es nicht,‎ ‏21 sondern hieß den Knaben Ikabod und sprach: Die Herrlichkeit ist fort von Israel! weil die Lade Gottes genommen war und wegen ihres Schwiegervaters und ihres Mannes.‎ ‏22 Und sie sprach abermals: Die Herrlichkeit ist fort von Israel, denn die Lade Gottes ist genommen!‎

1.Samuel Kapitel 5

‏1 Die Philister aber hatten die Lade Gottes genommen und sie von Eben-Eser nach Asdod verbracht.‎ ‏2 Und zwar nahmen die Philister die Lade Gottes und brachten sie in das Haus Dagons und stellten sie neben Dagon.‎ ‏3 Als aber die Asdoditer am folgenden Morgen früh aufstanden, siehe, da fanden sie den Dagon auf seinem Angesicht auf der Erde liegen vor der Lade des HERRN. Da nahmen sie den Dagon und setzten ihn wieder an seinen Ort.‎ ‏4 Als sie aber am folgenden Morgen frühe aufstanden, siehe, da fanden sie den Dagon abermals auf seinem Angesicht auf der Erde liegen vor der Lade des HERRN; aber sein Haupt und seine beiden Hände lagen abgehauen auf der Schwelle, nur der Fischleib war von ihm übriggeblieben.‎ ‏5 Darum treten die Priester Dagons und alle, die in das Haus Dagons gehen, nicht auf die Schwelle Dagons in Asdod, bis auf diesen Tag.‎ ‏6 Aber die Hand des HERRN legte sich schwer über die Einwohner von Asdod und verderbte sie und schlug Asdod und ihr ganzes Gebiet mit Beulen.‎ ‏7 Als aber die Leute von Asdod sahen, daß es also zuging, sprachen sie: Laßt die Lade des Gottes Israels nicht bei uns verbleiben; denn seine Hand ist zu hart über uns und unserm Gott Dagon!‎ ‏8 Und sie sandten hin und versammelten alle Fürsten der Philister zu sich und sprachen: Was sollen wir mit der Lade des Gottes Israels machen? Da antworteten sie: Man lasse die Lade des Gottes Israels hintragen nach Gat! Und sie trugen die Lade des Gottes Israels hin.‎ ‏9 Und es begab sich, als sie die Lade hingetragen hatten, ward durch die Hand des HERRN in der Stadt eine sehr große Bestürzung; und er schlug die Leute in der Stadt, vom Kleinsten bis zum Größten, so daß an ihnen Beulen ausbrachen.‎ ‏10 Da sandten sie die Lade Gottes nach Ekron. Als aber die Lade Gottes gen Ekron kam, schrieen die von Ekron und sprachen: Sie haben die Lade des Gottes Israels zu mir gebracht, daß sie mich und mein Volk töte!‎ ‏11 Da sandten sie hin und versammelten alle Fürsten der Philister und sprachen: Sendet die Lade des Gottes Israels wieder zurück an ihren Ort, daß sie mich und mein Volk nicht töte! Denn es war eine tödliche Bestürzung in der ganzen Stadt, und die Hand Gottes lag sehr schwer auf ihr.‎ ‏12 Und die Leute, welche nicht starben, wurden mit Beulen geschlagen, und das Geschrei der Stadt stieg zum Himmel empor.‎


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